Zum Jubiläum ließ es das Dorf Kirchhorst richtig krachen.
VON DANA NOLL
KIRCHHORST (dno). Nun heißt es wieder ganz tapfer sein und vor allem warten können, denn bis zum nächsten Zehntfest sind es nur noch etwa 700 Tage! Und so hörte man nach dem Fest – ganz leise und auch ein bisschen wehmütig – die Frage, „Warum gibt es eigentlich nicht jedes Jahr so ein Zehntfest?“ Ganz einfach, weil man so eine tolle Party nun einmal nicht jedes Jahr auf die Beine stellen kann! Das Orga-Team, die weit über 200 ehrenamtlichen Helfer/innen sowie die zahlreichen großen und kleinen, musikalisch und sportlich engagierten Akteure haben das Jubi-Zehntfest erneut zu einem tollen Event gemacht. Dabei war beim Aufbau am Freitagnachmittag noch Daumendrücken angesagt, dass die Party nicht ins Wasser fällt. Doch pünktlich zum Start hatte das Zehntfest – Team wohl einen besonders guten Draht „nach oben“ und die Sonne kam heraus und blieb der Veranstaltung treu.
Da zahlte es sich wohl aus, dass der eigentliche Gedanke des Festes seinen Ursprung in der kirchlichen Tradition findet, „das Zehnte, den zehnten Teil einer Ernte, abzugeben.“ Und mit Traditionen, Erinnerungen aber auch Zukunftsvisionen spielte der Ort bei seinem diesjährigen Motto „Zeitreise“. So übten sich die Kinder am Stand der Grundschule Kirchhorst in altdeutscher Schrift oder beim Jugger spielen mit der Jugendpflege Kirchhorst. Im Mittelalterdorf wurde mit Aaron & Friends spielerisch gekämpft, Stockbrot gebraten oder auch „Plüsch“ – Ratten geworfen und wer Lust hatte, konnte sich beim Klöppeln versuchen oder auf der Hüpfburg der DRK austoben.
Die Bands Strom & Friends, Red Six Live, Dead Folks, Royal Party Society, Fairytale, UB.5, der moderne Chor Da Capo als auch DJ Troschke heizten den Gästen mit Rock, Pop, Soul, Swing, Classic und Folk ordentlich ein. Auf der Bühne zeigten die Karatekids aus Kirchhorst, wie man Bretter zerschlägt und die Ballett-Mäuse von „Pickering“ sowie das Tanzstudio B5 wie man Bretter zum Beben bringt. Die Plätze an der Bühne oder im JuKi-Kaffeegarten waren heiß begehrt und platzten aus allen Nähten. Für das leibliche Wohl war mit kulinarischen Spezialitäten, Gegrilltem, einem großen Kuchenbuffet (alles Spenden!), Cocktails, Waffeln und orientalischen Köstlichkeiten beim Helfernetzwerk Isernhagen bestens gesorgt. Die Konfirmanden verkauften traditionsgemäß Lose für die Tombola, bei der in diesem Jahr eine Fahrt mit dem Heißluftballon lockte. Höhepunkt war am Samstagnachmittag der Umzug durch das Dorf mit zahlreichen Akteuren, Vereinen und vor allem originell gestalteten Umzugswagen.
So wurde der Ortsbürgermeister Herbert Löffler standesgemäß im „Steam-Rider“ von Professor Abraxo chauffiert, während die ehemalige Ortsbürgermeisterin Dr. Renate Vogelgesang eher den Trecker mit Anhänger bevorzugte. Auch die Freiwillige Feuerwehr Kirchhorst, die Freiwillige Feuerwehr Stelle und die Laienspielgruppe Stelle wurden durch den Ort gefahren. Per Pedes reihten sich u.a. die Kinder vom Jugendtreff der Grundschule und aus dem Kindergarten Kirchhorst, das Kiran Kinderhaus in Nepal, die Ponyschule Rolke als auch „auf vier Pfoten“ die Hundeschule Spaßpfoten mit ein. Mr. Bean, das Tüftler-Duo Wunderlich und „Zurück in die Zukunft – Troschke“ wurden ebenfalls gesichtet. Den besten Blick über Umzug, Festplatz und den Ort hatte man von der 32-Meter hohen Hubbühne, die für den Kirchhorsrer Weitblick“ sorgte.
Besucheransturm zum Zehntfest
Artikel: „Besucheransturm zum Zehntfest“ [Marktspiegel, 17.06.2016, Dana Noll]