Erntedankfest mit Rückblick auf vergangene Zeiten, in denen die Bauern noch schwere körperliche Arbeit leisten mußten: In Springe-Altenhagen beim Dreschtag der Aktionsgemeinschaft „Eohlenhäger Schuinendöschers“ wollten mehrere hundert Besucher wissen, wie es früher in der Landwirtschaft zuging.
Beim historischen Bauernmarkt mit dem ersten Zehntfest in Isernhagen-Kirchhorst konnten die Zuschauer erfahren, was rund um das Dorf angebaut wird und welche kulinarischen Köstlichkeiten daraus zuzubereiten sind. Wer sich an den Ständen rund um den Kirchhorster Kirchturm gestärkt hatte, war für das Hinkelsteinheben gut vorbereitet – eine Disziplin, die eher im Bayerischen bekannt ist. Der Akteur mußte auf ein kleines Podest klettern und einen rund einen Zentner schweren Felsstein mit einer Kette anheben. Einige schafften es, anderen ging angesichts des Gewichtes schnell die Puste aus. Auch beim Strohballenwerfen konnte nicht jeder mithalten. Mit einer Forke galt es, einen Strohballen über eine bestimmte Höhe zu wuchten. Beschaulicher ging es in Springe-Altenhagen zu.
Zwei betagte Dreschmaschinen-Veteranen aus den Jahren 1937 und 1942 droschen das Roggenkorn. Anfang August war es bereits geerntet worden, Schwade für Schwade mit der Sense gemäht und handgebunden in Stiegen aufgestellt. Bis zum Sonnabend vor dem Erntedankfest lagerten die Garben in einer Scheune. Viele landwirtschaftliche Geräte aus vergangenen Zeiten waren zu bewundern: eine Schrotmühle aus dem Jahr 1957, zahlreiche Oldtimer-Traktoren, alte Sackkarren und alte Waagen. Selbst das Dengeln – wie das Schärfen einer Sense damals genannt wurde – gehörte zum Dreschtag. fr/lü