Beim Heben des Hinkelsteins fehlt manchem die Puste
Kirchhorst/Erstes Zehntfest und Historischer Markt - "Beim Heben des Hinkelsteins fehlt manchem die Puste" [Hannoversche Allgemeine Zeitung - Land (HAZL), 06.10.1997 (fr)]

Beim Heben des Hinkelsteins fehlt manchem die Puste

Presseartikel: „Beim Heben des Hinkelsteins fehlt manchem die Puste“ [Hannoversche Allgemeine Zeitung – Land (HAZL), 06.10.1997, (fr)]

Fast ganz Kirchhorst war gestern beim ersten Zehntfest und beim historischen Bauernmarkt rund um den historischen Kirchturm auf den Beinen. Die Idee, Erntedank auf diese Weise zu feiern, hatten der Kirchenvorstand und Karl-Heinz Verfürth. An vielen Ständen erfuhren die Besucher, was rund um das Dorf angebaut wird und was man daraus Kulinarisches machen kann. Reinhard Berkelmann brutzelte an einem Gemeinschaftsstand dreier Steller Landwirte Puffer aus neuen Kartoffeln. Dazu gab es einen Schlag Apfelmus. Die Leute standen danach Schlange.

Presseartikel: „Beim Heben des Hinkelsteins fehlt manchem die Puste“ [Hannoversche Allgemeine Zeitung – Land (HAZL), 06.10.1997 (fr)]

 Am anderen Ende des Festplatzes kredenzte Christa Schaper Getränke mit historischen Namen. Im Krug mit der Aufschrift „Birkenwasser“ hatte sie in Wirklichkeit Waldmeisterbowle angesetzt. Hinter der Bezeichnung „Moorwasser“ verbarg sich Teepunsch. „Das Rezept dazu habe ich in meinem Kochbuch gefunden“, schmunzelte die Frau und verriet, daß sie das Getränk mit schwarzem Tee und je einem Schuß Weißwein und Rum gebraut hatte. So gestärkt, konnte es ans Hinkelsteinheben gehen, einer Disziplin, die man eher aus dem Bayrischen kennt. Der Akteur mußte auf ein kleines Podest klettem und einen rund einen Zentner schweren Felsstein mit einer Kette anheben. Einige schafften es, anderen ging angesichts des Gewichtes die Puste aus.

„Das ist mehr ein Jux“, lachte Heinrich Rehbock, der als Mitorganisator des Festes die Idee zu diesem Wettspiel hatte. Auch für das Strohballenwerfen zeichnete er verantwortlich. Mit einer Forke galt es, einen Strohballen über eine bestimmte Höhe zu wuchten. Nebenan machte Oliver Behnsen indessen in einer Feldschmiede Vierkanteisen warm, um daraus ein Kaminbesteck zu schmieden. „Eine Feldschmiede ist geprahlt“, winkte Behnsen ab. Denn das Feuer wurde durch einen Elektromotor angeblasen, während bei einer richtigen Feldschmiede das Gebläse noch mit einem Fußpedal getreten werden muß. Schmied hat Behnsen zwar noch gelernt. Aber aus gesundheitlichen Gründen mußte er umsatteln und konnte nicht die Werkstatt seines Vaters übemehmen. Oliver Behnsen arbeitet heute als Ausbilder in der Bauindustrie. Bis Redaktionsschluß stand noch nicht fest, ob der Heißtluftballon am späten Nachmittag wegen des Windes starten konnte. Aber auch andere Preise gab es bei der Tombola zu gewinnen: Karten für das ATP-Tennisturnier in Hannover und Reisegutscheine. Mit dem Erlös des Festes soll die Kirchturmuhr repariert werden. fr

Andreas Dr. Glombik

Andreas ist seit 2002 Mitglied des Organisationsteams "Kirchhorster Zehntfest" und "Zehntfest.Events". Er ist für die Gesamtkoordination und die Gruppen, Vereine und Organisationen verantwortlich.

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